Willkomm an Ludovike auf Hohenasperg Sie kommt! sie kommt! ich sehe Ludoviken! Sie wallt herauf im Thal Auf unsers Nebelberges Rücken! Sie kommt – ein Sonnenstrahl! Simanowiz, Du magst es mir verzeihen, Wenn die mein Lied begrüßt, Die unter deutscher Mädchen Reihen Ein Stern der ersten Größe ist. Nicht ihr Genie, der helle Gottesfunken, Der sie ins Morgenlicht Gelehrt hat ihren Pinsel tunken, Der laut in bunten Farben spricht – Nicht ihren Alt, gleich Silberglockentönen, Nicht ihres Herzens Sympathie Mit jedem Guten, Großen, Schönen, Der Schöpfung des Genie, Auch nicht die Anmuth, die in lichten Farben Um Ludoviken strahlt, Und sie, wie Ceres sonnbeflammte Garben, Mit Himmelsgold bemalt, Ihr Herz, ihr Herz – so voll von Engelsgüte Verdient's allein, daß ihr Ein Ossian entgegenglühte; – O säng sein Geist aus mir! Doch matt mit stumpfem Blicke Bei rauhem Fesselnklang, Begrüß' ich dich, o Ludovike, Mit herzlichem Gesang. Dich schrecke nicht das Klirren meiner Bande; Umschlungen von Simanowiz, Wall' einer Göttin gleich im himmlischen Gewande Und segne unsern Sklavensitz.