Epilog zu dem »Testament« von Schröder Gesprochen am 11. Februar 1789. Der Vorhang falle nicht, ihr Gönner unsers Spiels, Bis ich im Drange des Gefühls An CARLS gefei'rtem Lebenstage Zwei Worte noch zu sagen wage. Kein Festtagspomp strahlt um uns her. CARLS Name, uns so groß und theuer, Strahlt nicht in kunstgemaltem Feuer. Hier brennt es! Hier! – und das ist mehr. (Aufs Herz deutend.) Wenn der Kanonen Donner schweigen, Wenn der Erleuchtung tausendfacher Strahl Verlischt, so müssen überall Des Volkes Herzen lauter zeugen, Daß Lieb' und Dank und Biedertreu' Mehr als ein Festtagsjubel sei. Wer blickt herab – herauf auf unsre Bühne? Wo ist der Patriot, dem nicht Der Hochgedanke Carl aus jeder Miene Wie Sonnenglanz aus leichten Wolken bricht? Wer denkt nicht heut den milden Strom der Gnade, Der sich vom Stuhle Carls auf unser Land ergoß – Nicht seine Huld, die mild Wie Licht auf unsre Pfade, Wohlthätig auf uns niederfloß? Sprich du, sein Volk, zu welchem Stande Hat diese Huld sich nicht herabgeneigt? Der Groß' und Kleine in dem Lande, Der Arme, wie der Reiche, zeugt. – Als jüngst der Wintergott mit fürchterlicher Strenge Durch Deutschlands Zonen grimmig fuhr, Da lag sie wie erstarrt, die ächzende Natur. Es kamen Dürftige in wimmelndem Gedränge Und schrieen Hilfe! Carl, an Vatermilde reich, Sprach: Kommt, ihr Dürftigen, erquickt und wärmet euch! – Doch Thaten, die zum Himmel aufgeflogen, Vom Thatenschätzer schon gewogen Mit ihres Lohnes Schwergewicht, Entweiht ein menschliches Gedicht. Ich schweige. Aber Wunsch des Volkes, du hast Flügel, Drum eile über Flüsse, Thal und Hügel Dem fernen Landesvater nach, Und sag' ihm, was der Geist von seinem Volke sprach: Bereis', o CARL, die fernsten Lande, Such' Völker an des Meeres Strande Und prüf' als Menschenforscher sie – Doch Völker, die mit unserm Glutverlangen, Mit unsrer Lieb' und Treu' an ihrem Fürsten hangen, Verzeih', o Carl, die findst du nie! –