Der Leichenzug Bleibe vor dem Sarge stehen, Eitles, jugendliches Chor! Fei'rlich steige zu den Höhen Heut dein Leichenlied empor. Diese schwarze Bahre beut Dir ein Bild der Eitelkeit; Drum so sing mit vollen Chören, Daß es alle Menschen hören. Händeringen, Klagen, Thränen, Steigt mit eurem Lied empor. Stumme, blaßgetraurte Mienen Schauen aus dem Trauerflor. Welches freche Angesicht, Welcher Busen schauert nicht? Wem erbeben nicht die Glieder Bei den Leichen seiner Brüder? Hebt, mit Thränen in den Blicken, Träger, diesen Todten auf; Tragt ihn nur mit starkem Rücken Auf den Todtenberg hinauf. Denkt, wie unter dieser Last Euch ein Todesschrecken faßt: Ach, wann wird die Stunde schlagen, Da uns andre Schultern tragen? Schau, mit einem edlen Schauer, Lockre Erde, schaue du Diesen Klagen, dieser Trauer, Diesem Leichenzuge zu. Auch zu deinem dicken Ohr Steiget der Gesang empor, Diese Stimme voll Verderben: Alle Menschen müssen sterben! Boy und Flor und Trauerkleider, Herzen von Beklemmung schwer, Langsam wandelnde Begleiter Hinter diesem Sarge her; Blasse Schwermuth, stumme Pein, Klagen, die sich müde schrein, Freunde, die mit schwachen Füßen Ihrem Todten folgen müssen. Freunde! löscht der Tod den Schimmer Dieser feuchten Blicke aus: O! so traget meine Trümmer Ohne Pracht zum Thor hinaus. Ziehet ungesehn vorbei; Christen ist es einerlei, Ob sie schwarzbehängte Wagen Oder Bettlerschultern tragen.