Am 7ten April 1816 Du Veilchen auf der Frühlingsau, Wie stehst du tief in's Grün gebogen, Und hast von kühlem Morgenthau Den kleinen Kelch so voll gesogen! Du fühlst wohl auch schon, kaum entblühk, Der bangen Liebe Sorg' und Sehnen, Die vor dem Blick der Menschen flieht Und dunkle Schatten liebt und Thränen. Mag freundlich auch das Sonnenlicht Um deine grüne Wiege glimmen; Dich wärmt sein lauer Schimmer nicht, So lang die Perlen in dir schwimmen. Doch bist du glücklicher als ich, Denn Keiner wehrt es dir, zu weinen, Und Eine liebt und findet dich Und wird es freundlich mit dir meinen. Drum zittre nur im Morgenwehn Und nähre deine süßen Schmerzen, Dann blühst du doppelt frisch und schön Und duftiger an ihrem Herzen. Sie liebt die Blumen auf der Flur, Sie liebt das Vögelein am Bache; Und ach, mich Einen flieht sie nur, Und dennoch will sie, daß ich lache!