Ueber Wildemann, einem Bergstädtchen am Harz Den 28sten April 1816. Die Winde sausen Am Tannenhang, Die Quellen brausen Das Thal entlang; Ich wandr' in Eile Durch Wald und Schnee, Wohl manche Meile Von Höh zu Höh. Und will das Leben Im freyen Thal Sich auch schon heben Zum Sonnenstrahl; Ich muß vorüber Mit wildem Sinn Und blicke lieber Zum Winter hin. Auf grünen Haiden, Auf bunten Au'n, Müßt' ich mein Leiden Nur immer schaun, Daß selbst am Steine Das Leben sprießt, Und ach! nur Eine Ihr Herz verschließt. O Liebe, Liebe, O Mayenhauch! Du drängst die Triebe Aus Baum und Strauch; Die Vögel singen Auf grünen Höhn; Die Quellen springen Bey deinem Wehn! Mich läßt du schweifen Im dunkeln Wahn Durch Windespfeifen Auf rauher Bahn. O Frühlingsschimmer, O Blürhenschein, Soll ich denn nimmer Mich dein erfreun?