2. Wir Blümlein keimen, dumpf und dicht, Von Wald und Thal umgeben: Doch eh der Kelch die Hülle bricht, Schaut hoffnungsvoll zum goldnen Licht Die Knosp' und grüßt das junge Leben; Und fern dahin Geht unser Sinn, Wir möchten zum Himmel uns heben. Die Bien' entsummt, das Vöglein flieht Mit fröhlichem Gefieder: Uns hält das irdische Gebiet, Und wenn der frische Kelch entblüht, So senkt er trauernd sich hernieder; Der Duft verrinnt Im Frühlingswind Und kehret uns nimmer wieder. Drum laß zu deinem Sonnenschein, Du zartes Bild, uns fliehen; Du bist so klar, so mild, so rein, Du pflegst uns arme Kindelein Gewiß mit freundlichem Bemühen; An Liebesbrust Lebt sich's mit Lust, Da ist es so süß zu verblühen!