3. Wir Blumen groß und klein Sind freundlich dir gewogen, Drum kommen wir gezogen Zu dir aus Wies' und Hain; Auch sollen wir von allen Quellen Und Vögelein Dir einen schönen Gruß bestellen. Oft auf bethauter Spur Sahn wir vorbei dich wallen, Und heit'rer schien's uns Allen Bei dir als auf der Flur, Denn nach den Freundlichen und Schönen Und Keuschen nur Kann zarter Blümlein Sinn sich sehnen. Wenn uns der Mai belebt, Dann wird aus Mondenschimmer, Aus Thau und Quellgeflimmer Der Klöcklein Glanz gewebt. Nichts darf den hellen Kelch entweihen; Denn leis' umschwebt Uns stets der Tanz der Blumenfeien. Doch zarte Liebe schleicht Uns doch in's Herz allmählig, Wir suchen minneselig Ein Liebchen, das uns gleicht. Dich haben wir uns auserkoren; Bist du vielleicht Wie wir aus reinem Glanz geboren?