Am 27sten Oktober 1814 Ertönet, ihr Saiten, In nächtlicher Ruh' Und führet von weiten Die Träume mir zu! Schon hör' ich sie schallen Im schwellenden Klang; Sie füllen die Hallen Mit Liebesgesang Und wiegen und tragen Den sinkenden Muth Durch stürmisches Zagen Auf tönender Fluth. Die nimmer erklangen Für Fürsten und Gold, Jetzt sind sie gefangen Um bitteren Sold Und geben mit Freuden Um kargen Gewinn Und reichliche Leiden Ihr Köstlichstes hin. Doch trifft auch die Lieder Manch finsterer Blick, Stets kehren sie wieder Zur Herrin zurück. O könnt' ich's ersingen, Das goldene Ziel! O könnt' ich's erringen Im Schlachtengewühl! Vergebens begegnen Sich Leyer und Schwert; Sie hält den Verwegnen, Den Milden nicht werth. Und gäb' ich für Liebe Das Leben auch gern, Stets bleibt er mir trübe, Der freundliche Stern. Gewagt und gewonnen! Schrieb Mancher auf's Schwert; Gewagt und zerronnen Ist mir nur bescheert. Doch laß' ich es wallen, Das edle Panier, Und soll es auch fallen, So fall' es mit mir! Denn würdig der Beute Ist nimmer der Mann, Der fliehend im Streite Sein Leben gewann. Mag schnell sich in Gluthen Verzehren das Herz, Und mag es verbluten Im zaudernden Schmerz; Ich nähre die Wunde, Ich liebe mein Leid Und lasse die Kunde Der kommenden Zeit: Die immer auf's neue Das Herz ihm betrübt, Die hat der Getreue Noch sterbend geliebt.