5. Unsre frühern Schwestern schwanden Schon im Hain, Und wir armen Kinder standen Ganz allein. Schwarz war unser Thal umzogen Wie das Grab, Und es rann in Wetterwogen Kalt herab. Ach, da zagten wir im trüben Sturmesdrohn, Weinten still, daß alle Lieben Uns entflohn; Unsre Klöcklein sanken schmerzlich Tief in's Grün, Und wir wünschten heiß und herzlich Zu verblühn. Da, du freundliches Gebilde, Hörten wir, Mitleid wohn' und Huld und Milde Stets bei dir; Ewig heitre Sonne scheine Um dich her, Und wenn du ihm lächelst, weine Keiner mehr. Drum sind wir zu dir gekommen, Retterin! Nimm die friedlichen, die frommen Blümlein hin. Wenn der Kelch bei Sturmesschweben Auch erliegt, Lang noch rinnt das duft'ge Leben Unversiegt.