Erste Liebe Wo bist du, Zeit der Plage, Der ungestillten Lust? Ruhst du, o Glut und Klage? Wirst du so mild, Verlust? Die Sonne schon im Sinken Verkläret ihren Schein, Die Bäum' und Büsche winken Die Quellen flüstern drein. Und schon erwachst du wieder, Du erstes Lieb'sgefühl, Ihr reinen Jugendlieder, Du frommes Bilderspiel! O Hoffnung, nicht Verlangen! O Sehnsucht, nicht Begier! Ein Beten und ein Bangen Scheu vor der Himmelsthür. Ein Ja aus allen Trieben, Und wieder keusches Nein; Das ist das erste Lieben, Das erste muß es sein! Das ist die Lieb' auf Erden In halber Kinderzeit; Erfüllet wird sie werden In jener Herrlichkeit. Verlieren und Entsagen, Das macht auf Erden reich: Das Finden und Erjagen Ist für das Himmelreich.