Die Rittergruft zu Bucheck (Im Kanton Solothurn.) Auf dem kahlen Hügel dort Mit den wenig Mauern Wohnten gute Männer einst Wert, beim Volk zu dauern. In Gewölben eng und schwarz Liegen jetzt die Braven, Können in dem dunkeln Haus Ohne That nicht schlafen; Lauschen aus dem stillen Grab In den schweren Waffen: Wie es droben lebe, macht Ihnen stets zu schaffen. Und wenn's übel will ergehn, Rührt sich's in dem Berge, Leise tönen, lauter dann Die metallnen Särge. Wie wenn einer lagerauf Springet, hallen Tritte, Wie wenn wer in Waffen geht, Schallen dumpfe Schritte. Wenn es solche Zeichen hört, Steht das Volk zusammen, Wehret sich mit Rat und That Vor den Kriegesflammen. Als der wilde Nachbar jüngst Nieder von den Hügeln Seine fremde Freiheit bracht' Auf Gewitterflügeln: O wie ängstlich regten sich In der Gruft die Toten, Hatten klirrend lang gewarnt, Widerstand geboten. Und wie nun das Volk sich hob, Ruhe zu erstreiten; Ja, da klang's wie Hieb und Stoß In des Berges Seiten; Tönt', ein unterirdisch Heer, In den öden Grüften, Wär' gestiegen gar zu gern Hilfreich zu den Lüften. Denn die Zwietracht lös'te bald Alle Reihen droben; O wie bange fingen sie Drunten an zu toben! Und als Alles unterlag, Als der Fremdling siegte: Wie sich's dort, erstickten Halls In die Gräber schmiegte! Wie man Waffen von sich legt, Schweres Erz und Eisen, Hört man unterbrochnen Klang, Lauten Fall und leisen. Droben im betrübten Land Waltete der Kummer, Drunten im verstummten Grab Schlief auf's Neu der Schlummer.