Der Opferstein Der letzten einer, Sänger des Vaterlands, Wag' ich zu reden; Phöbus Apollo will: Nehmt heiligend mich in die Mitte, Daß ihr die Worte des Sprechers höret. Will keiner bauen, Sänger des Vaterlands, Auf deren Stimme zwischen dem Rhein und Belt Thuiskons Enkel lauschend horchen? Keiner den Altar mit Blumen kränzen? Die Pieriden lieben Thuiskons Hain; Die Quelle rauschet ihrer Begeistrung voll. Zurück, wer hier nicht reines Herzens Vor dem Gedanken der Weihe stehn kann. Dione nennet Tochter Musarion; Der weise Tejer küsset den Silbergreis, Und Flakkus schwebt in Friedrichs Hallen Väterlich über dem Lieblingssohne. Aglajens Schwestern winden im Morgenthau Aus jungen Veilchen, die mit Auroren sie Am Fuße des Himettus pflückten, Kränze den Schläfen des Kinderfreundes. Der Mann des Rachschwerts, der Legionen Roms Großer Vertilger, Hermann der Deutsche, staunt, Wie in dem Liede seines Barden Furchtbar die blutige Feldschlacht forttönt. Will keiner bauen, Sänger des Vaterlands? Mit schwachen Händen richt' ich den Stein empor, Um meine Blumen drauf zu streuen, Daß er mir ländlich ein Altar stehe. Zurück, wem nicht von Tropfen die Wimper glüht! Utz ist gestorben, wie man zum Leben stirbt: In Flammenschrift seh' ich hier Wieland, Klopstock und Ramler und Gleim und Weiße. Wer nicht der Väter Glorie kindlich ehrt, Der find' in Bav den Sänger des Heldenzorns, Und lese mit des bleyrnen Stumpfsinns Schwerer Entzückung die Magelone.