Der glückliche Dichter Von Klopstock bis zum Mäoniden, Wem von der gottgeweihten Schar Der Lieblinge der Pieriden war Vor allen übrigen das schönste Loos beschieden? In Ferney saß der alte Spötter Mit Faunenblick und Satyrwitz, Und machte den Satrapensitz Zum Schrecken und zum Neid der Erdengötter. Zevs lieh dem Dämon seinen Blitz: Und Heere walleten den schlauen, Gefürchteten, verehrten Faun zu schauen. Für seine Schmeicheleyen flockte Das Gold verschwenderisch in Maro's Schoos, Und sein Verdienst beym Herrn der Welt war groß Weil sein Gesang die Thräne lockte. Des Römers Gold, des Franken Glanz Ist gegen meines Griechen Kranz Ein Sumpflicht gegen Sonnenstrahlen, Wenn sie den jungen Morgen ganz Mit Regenbogenfarben mahlen. Sagt, wenn ihr könnt, ihr Weisen und ihr Richter, Ist euch im schönen Griechenland, Wo man der Tugend einst die schönsten Kronen wand, Ein glücklicherer Mann bekannt, Als Vater Äschylus, der Dichter? Er war ein Mann von Marathon, Von Salamis und von Platäe – Drey Tage für die Nation Der herrlichsten, der lichtumglänzten Höhe, So schön, wie sie auf ihres Ruhmes Bahn Die Griechen nie, nie wieder sahn. Der Flammentag in der Geschichte, Der einzige, von Marathon, Erhebt ihn mehr, als ewige Gedichte, Zum gottgeliebten Freyheitssohn; Und diesen Sohn trägt er im Strahlenlichte Bis an das Ende der Geschichte Von Nation zu Nation. Der Selige! Mit ihm und durch ihn stand Das freye schöne Vaterland, Wo nie ein Volk sich jemahls fand. Der Genius der Ehre schwebte, Die goldne Tuba in der Hand, Hoch um Athen, so lang' er lebte; Daß weit vor ihr die Despotie erbebte, Von Susa zu des Taurus Felsenwand. Beneid' ihn wer da will, die ewigen Gedichte, In denen er die Nachwelt überfliegt, Und wie bey Marathon in der Versammlung siegt; Vor dem hellenischen Gerichte, Wo Tugend mehr als Dichtung wiegt, Erhält der Mann für die Geschichte Den schöneren, den bessern Bürgerlohn Er war ein Mann von Marathon.