140 Sei klug, wie grausam! Sprenge nicht die Pforte Stummer Geduld mit allzu bitterm Hohn: Damit mir Gram nicht Worte leih', und Worte Dein unerweichtes Herz zu schildern drohn. Sollt' ich dir raten, besser wär's, wo nicht Zu lieben, doch mir Liebe vorzuheucheln; Wie bangen Kranken, wenn das Auge bricht, Die Ärzte noch mit Auferstehung schmeicheln. Wenn ich verzweifeln müßte, würd' ich toll; Und in der Tollheit könnt' ich dich verklagen: Und diese Spottwelt ist so ränkevoll, Daß tolle Lügen tollem Ohr behagen. Dies meide! flieh Verleumdung, halte stet Die Augen, wie auch weit dein stolzes Herz sich bläht.