Ode an die Freiheitskämpfer. Auf! auf! auf! Blut dampft von der Erde, die Brot euch versagt. Um die Todten, die sanken zuhauf, Sei aus strömenden Wunden ein Grablied geklagt. Keine andere Trauer sei ihnen gebracht! Sohn, Bruder und Gattin sind niedergemacht; Wer sagt, daß sie fielen in ehrlicher Schlacht? Erwacht! erwacht! erwacht! Seit je befeinden Tyrann sich und Knecht. Werft nieder die Ketten mit Macht In den Staub, daß den Tod ihr der Brüder rächt! Im Grabe wird regen sich ihr Gebein, Wenn die Stimmen der Lieben im blutigen Schein Des heiligen Kampfes um Rache schrein. Hoch laßt das Banner wehn, Wenn die Freiheit ladet zu Sieg und Tod, Ob als Sklaven auch um sie stehn Hunger und Elend und seufzende Noth. Und ihr, die geschaart um ihr herrlich Gefährt, Zückt nicht zuerst das mordende Schwert, Doch die Mutter zu schützen, seid mannlich bewehrt! Heil, Heil, Heil Denen, die litten und Großes vollbracht! Keinem wurde zu Theil Größerer Ruhm, als der euch umlacht. Den Feind nur haben Erobrer bekriegt, Dessen Stolz nun gebändigt zu Boden liegt: – Ihr habt, siegreicher, euch selbst besiegt. Kränzt, kränzt eure Stirn Mit Veilchen, Epheu und Tannengrün; Bedeckt das blutige Hirn Mit Farben, wie göttlich im Lenz sie glühn: Grüne Kraft, blaue Hoffnung und Ewigkeit, Doch Vergißmeinnichtblümchen verbannet weit, Bewahrt das Gedenken an euer Leid!