Dichterwonne Dem Herrn Forst-Conservateur v. Wildungen geweiht Heil dem Dichter, eine Stralenkrone Weiht auf ewig ihn zum Göttersohne, Auf der Morgenröthe wandelt er, Kühn sich tauchend in der Sonne Meer. Unaufhaltsam wird er hingezogen Zu der Hippokrene Silberwogen; Seinen Geist erhebt mit Adlerschwung Zu den Sternen die Begeisterung. Flammen lodern, Feuer hebt den Busen, Zarte Lichtgestalten holder Musen Stimmen seiner Lyra Silberton; Selig ruht er auf dem Helikon. Da umfasst in süssen Sympathieen Er der Erdenkreise Harmonieen, Walten sieht er sie vom Sternenplan Bis hinab zum grauen Ozean. Aus dem Nebelthal der Schatten-Träume Schwingt er sich empor in Sonnen-Räume: Einen Himmel in der reinen Brust, Flieht er leicht den Taumel niedrer Lust. Da, wo Tausend kalt vorüber gehen, Fühlet er des Mitleids zarte Wehen; Seiner Brüder Wonnen, ihren Schmerz Theilt gerührt sein leicht bewegtes Herz. Alle Blüthen, die im Glanze schwimmen, Werden seinem Herzen Morgenstimmen; Hymnen tönen von der Harfe Klang, Die Empfindung wird ein Hochgesang. Die Natur jauchzt laut in seine Freuden, Kalte Steine fühlen seine Leiden; Sternenauen, Strom und Thal und Hain Stimmen laut in seinen Hymnus ein. Jubel tönt die goldbeschwingte Leier In den sel'gen Stunden hoher Feier; Klagend singt ihr sanftes Zauberspiel In der Wehmuth tiefes Schmerzgefühl. Ihn umschweben zarter Lieder Seelen, Einen Chorus singen Philomelen, Wenn er sinnend an dem Bache ruht, Steigen Friedens-Inseln aus der Flut. Ihn umschlingt ein Chor von Amoretten Mit der Liebe süssen Blumenketten; Ach auf Erden ist kein Glück so gross, Als das seine, ruht er ihr im Schoos! Wiegend auf der Morgenröthe Stralen Lauscht er selig Orpheus süssen Quaalen; Blüthen aus der Abendröthe Licht Werden Kränze, die er sinnend flicht; Aus des Aethers Düften webt er Rosen, Weste spielen schmeichelnd ihn zu kosen, Zarter Nympfen Reigen schwebt im Duft, Goldne Ströme wallen durch die Luft. Selig! selig, wer vom Erdenthale Sich erhebt zum höhern Jdeale! Von den eignen selbst geschaffnen Höhn Sieht er ruhig Welten untergehn! Dir, o Freund! gab einst Apoll den Segen, Seine Blüthen wehen Dir entgegen, Schmücke Dich mit ihrem schönsten Kranz, Bis zum späten letzten Horen-Tanz!