An Madame Becker, geborne Ambrosch, zu Hamburg Ich denke Dein! Ich sehe, wie das Schöne Harmonisch mit dem Guten sich vermählt! Ich höre des Gesanges Zaubertöne Von Deinem Mund mit jedem Reiz beseelt, Sanft schwebten, wie auf leichten Aethers – Wogen, Die süssen Laute seelenvoll empor, Und jedes Herz ward zu Dir hingezogen, Und jeder neigte tiefbewegt sein Ohr. Zu Deinen Tönen, zart, wie Philomele Sie haucht, und wie sie Lenz und Liebe singt; Verschwebend leis', wie Aeols – Harfenseele, Und hehr, wie Psyche durch die Räume dringt; Erhebend bald, wie Lautners Wundertöne, Und bald elegisch sinkend tief herab, Wie Phöbus steigt in holder Jugendschöne, Und Luna sinkt auf ihres Freundes Grab. Ich denke Dein! Noch hör' ich mit Entzücken, Wie Deine Hand die goldnen Saiten rührt! Ich sehe noch aus den verklärten Blicken, Wohin Dein Herz die Phantasie geführt! Denkst Du auch mein? Denkst Du noch jener Stunde? Hörst Du noch Voglers tiefgedachtes Spiel? Und lächelt noch Dein holder Blick dem Bunde, Geknüpft im sympathetischen Gefühl?