An eine Kirchhofslinde Wenn dereinst im lauen Abendwinde Unter deinem Schatten, hohe Linde! Matt ein Lebensmüder sinkt, Und aus deinen Silberblüthen Süsse Düfte trinkt; O dann lisple sanft dem armen Müden: »Hier wohnt Ruhe, hier wohnt stiller Frieden, Trockne deine Thränen ab; Unter diesem Blumenhügel Ist Elisens Grab!« »Sie auch sehnte sich aus banger Schwule Nach des stillen Grabes milder Kühle, Lange ahnend frühen Tod, Nun verkläret ihre Thränen Ew'ges Morgenroth!« »Athme leichter unter dieser Linde! Wie die Blüthe sinkt im Abendwinde, Schwindet jedes Leiden hin, Wenn auf unserm Schlummerhügel Rosen einst erblüh'n!«