Am Grabe meiner Mutter Zu dem Schatten jener Kirchhofs-Linde Folge, traute, düstre Schwermuth, mir! Auf der besten Mutter Aschenhügel Weih' ich bange heiße Thränen dir. Von den bleichen abgehärmten Wangen Gleiten sie im Monde schwimmend ab; Traulich blicket er auf Leichensteine Und auf dieses frischgewölbte Grab. Gleich dem Armen auf entferntem Meere, Den ein Sturm auf öde Felsen trug, Wenn der Himmel sich in Nacht verhüllte, Ein Orkan die wilden Wellen schlug: So verlassen, Mutter! so verlassen Steh' ich hier in deiner Kinder Chor, Lehne klagend mich an deine Urne, Eingehüllt in Krep und Trauerflohr. Hier, o Mutter! pflanz' ich deinen Manen Rosen, Veilchen und Vergißmeinnicht; Meine nahe dichte Schleedornhecke Kühl' euch! Blumen, wenn die Sonne sticht; Und wenn einst ein Lebensmüder Waller Eine Thräne weint auf dieses Grab, O! dann saget ihm: daß Schmerz und Liebe Euch, ihr Blumen, euer Daseyn gab.