[Zu dir auß tieffem grunde] Zu dir auß tieffem grunde Hab ich geruffen, Herr: Ach höre mich zur-stunde, Nit bleibe doch so ferr. So du die zahl der sünden Villeicht wolst schawen an, Wer würd ohn schanden könden Vor deinen augen stahn? Ein gnaden Meer verschloßen In deinem hertzen ligt, Das komt mit hauff gefloßen, Wan vns die noth anficht: Drumb nie will ich verzagen, Auff ihn will harren fäst, Wan mich bey trüben tagen Schon liecht, vnd glantz verläst. Ach Israël mich höre, Was dir von hertzen rath; Kein vngemach dich störe, Nit zage früh, noch spath: Wan sich der tag entzündet Zur ersten morgen-wacht, Dein hoffnung sey gegründet Auff Gott, biß in die nacht. Auff ihn wer sich geleinet Mit festem helden-mut, Die gnad ihm bald erscheinet, Der streit kompt ihm zu gut. Dan vnser Gott so milde, Voll süß- vnd gütigkeit, All vnser schutz, vnd schilde Verbleibt in Ewigkeit.