Vorrede Lusthauß Gvnstiger Leser/ etc. Fürsten vnd Herren haben in jren Lustgärtlein allerley Music, Orgel- vnnd Seytenspiel. Also ist zu sehen zu Rom in monte Cauall' in einem Lustgarten ein Orgel/ welche vom Wasser getrieben wirdt. Was haben wir in vnserm Bell' Vedére? Sihe: wir haben lebendig Orgelspiel/ darin alle Pfeiffen leben/ corpora organica vitam habentia. Vnd wo andere Musicanten zum höchsten mit zwölff Stimmen singen/ da singen wir mit zwey oder drey Hundert/ daß einem/ der es hört/ das Hertz im Leibe lacht. Wir singen aber viele alte/ doch sonderlich diese alt-newe Stücklein/ welche auch die kleine Kinder/gleich als junge Nachtigallen lustig lernen: Wie auch vor 1300. Jahren die Kinder in den Wiegen das heylig Alleluia lerneten/ spricht S. H[i]eronymus ad Lætam. Vnnd das darumb/ damit die Kinder täglich bey jhrer Arbeit etwas guts zu gedencken/ zu sagen/ vnd zu singen haben/ vnd Himlische Ding gleich als Zucker vnnd Hönig im Mund käwen/ hergegen aber das Pestilentzisch Gifft der Weltlichen Liedlein/ so jhnen das Hertz abstossen möchte/ nit vber || die Zungen bringen. Also spricht S. Basil. l. de Spir [.] S.c. 7. daß vor so viel hundert Jahren/ die erste vnd frömbste Christen das Gloria Patri, etc. auff der Werckstatt gesungen/ etc. Also spricht auch S. Chrysost. Hom. in Psal. 41. daß auch die Weiber Geistliche Gesäng bey jhrem spinnen/ etc. gesungen. Also spricht auch S. H[i]eronym. epist. 17. ad Marcellam. daß der Bawr auff dem Feldt hinder dem Pflug das Göttliche Lob vnd Alleluia gesungen/ etc. Arator stiuam tenens Alleluia decantat: sudans messor psalmis se auocat: hic pastorum sibilus, etc. Diesem nach die Edle/ Ehr- vnd Tugendreiche Würtzburgische liebe Kinder/ etc. Wer lust hat höre zu.