b) Dem Hähnchen droht der Tod durch einen Nußkern. (Oberpfalz: Amberg.) A mal gingen a Hennerl und a Hannerl spazieren am Berg in Nußkern. Da hat s Hannerl z'erscht an Nußkern gfunden und hat n schnell verschluckt, damit s Hennerl nix kriegt davon. Derweil is ihm der Nußkern im Hals stecken blieben und er mußte zur Strafe ersticken. Da is Hennerl in ihrer Angst zum Brunn gloffen und hat gsagt: »O, Brunn, gib ma a Wasserl, s Wasserl ghört n Hannerl, s Hannerl muß dastickn und dasterbn am Berg in Nußkern.« Der Brunn hat gsagt: »I gib dir koan Wasserl, s Hannerl soll dastickn und dasterbn am Berg in Nußkern.« Da kam s Hennerl zum Brünnerl und sagt: »O, Brünnerl, gib mir a Wasserl, s Wasserl ghört an Hannerl, s Hannerl muß dastickn und dasterbn am Berg in Nußkern.« S Brünnerl gab das Wasserl, s Hennerl bringts den Hannerl, s Hannerl trinkt das Wasserl und da ging der Nußkern hinunter und s Hannerl war wieder gesund. Und s Hennerl war so froh, daß s Hannerl wieder gesund war. Sie gingen dann miteinander heim und wenns net gstorbn san, lebens heut noch. Aufgeschrieben durch Frau Anna Bauer, Kassierswitwe in Amberg, 1900. (Urschrift; die mundartliche Erzählung z. Tl. hochdeutsch wiedergegeben.)