Finale »Aus tiefsten Nächten dämmern neue Morgenröten« Wie Siegesjauchzen ist es, das Jahrtausende verrauschend weiterwerfen. Die Berge donnern. An den Eisenklammern Rüttelt Prometheus, Rüttelt, rüttelt, Sie rucken – springen – Ein Erlösungsschrei Gellt über die Welten hin. Doch er Schüttelt die Glieder, die lang entwöhnten, Reckt die Arme, die lang gelähmten, Schreitet hinab, Ein Sturzbach, den der Tauwind losgeküßt – Vom Kaukasus hinab zu seinen Menschen. Festglocken dröhnen, Sonnentrunkne Reigen Flattern um ihn, dionysisch verschlungen, Weinlaubumkränzt: »Prometheus! Gott des Lichts! Heil dem Erlösten, der die Welt erlöst!« An seinen Armen glühn die Eisenstriemen In roten Flammen auf. Und dann – Plötzlich ist er's nicht mehr: An den Händen klaffen Braune Wundenmale wie von Kreuzesnägeln, Blutige Schmerzensmale. – Doch aus den Augen bricht ein goldner Strom Von Morgenlicht, Aus tiefen Balduraugen ... Baldur-Prometheus-Christus – Heiliges Leben In Licht, in Schönheit, Nie sterbender Götterrausch Glühendster Trunkenheit! ... Nur fühlen, atmen, schwelgen. Seligstes Nirwana und Aus tausend Himmeln tausend Morgensonnen.