5. Das mißtrauliche Alter 1. Wo der Teufel nicht kommt hin/ muß er alte Weiber senden/ jezo stünd' erfüllt mein Sinn/ und das Glükk in meinen Händen/ kommt ein alter Höllen-Hund und verstört mir alles Wesen. In Avernus roten Schlund' mit dem dürren Donnerbesen. 2. Alter schimpfft zwar niemand nicht/ wo es nur den Jungen traute/ wo sein sorgliches Gesicht/ so nicht alles Ding beschaute. Meiner Schönen zarter Mund fiel auff mich mit tausend Küssen/ was mir weiter war vergunnt/ muß ich um der Alten missen. 3. Kunnstu denn nicht dißmahl ruhn/ daß du uns zerreist die Karten? hastu weiter nichts zu tuhn/ nicht der Spindel abzuwarten? Flikk den alten Belz vielmehr und bestell das Todten-Hemde. Was verbeutstu/ daß wol ehr dir nicht ist gewesen fremde. 4. Laß die Jugend frölich sein/ weil die Geister noch sich rühren. Wenn die Wangen fallen ein und die Zähne sich verlieren/ wenn die Brust verwelket steht/ und der Glieder Blut erkaltet aller Muht zu drümmern geht und der ganze Leib veraltet. 5. Werden wir wol anders sein und auff heylgern Knieen liegen/ weil uns blüht der Schönheit Schein/ suchen wir auch ihr Vergnügen. Trozz! und tuh uns dieses nach/ was wir offt ergezlich treiben/ das nur bringt dir Ungemach/ daß dus selbst must lassen bleiben. 6. Ungewitter/ Teufels-Braut/ Zahn-bruch/ Neid der guten Tage/ Schatten-körper/ Runzel-haut/ Bein-hauß/ Zorn-faß/ Todten-klage. Alte. Pakk dich/ wie du tuhst/ zu den schwarzen Abgrunds-Geistern und verwehr mir keine Lust. Ich kan mich wol selber meistern.