Filidors Geharnschter Venus lezteres Zehen Weg Kato/ Kurius/ nu habt ihr satt gelesen/ was hiernegst folget/ ist vor eine muntre Stirn/ die Spiel und Scherz verstehet und nicht zu ernstlich gehet. Die Regul welch' ersann Fabrizius Gehirn ist meiner Jugend Form und Richtschnur nie gewesen. Diß Zehen bleibet mein/ auch schreib' ichs mir allein. Filidor. Dem Unbehobeltem und Nakkendem Garten-Gözzen Priapus/ opffert dieses leztere Zehen durch gegenwertige Zueignungs- Schrifft Filidor der Dorfferer. Vor grobes Eichen-Holz/ nu treuer Garten-wächter/ Priapus/ den das Volk der Jugend ehrt und liebt die Jungfer lauschet an mit schmunzelndem Gelächter Nim diß mein Opfer hin/ daß eine Hand dir gibt die deinem Schöpfer gleicht. Der Lenz bricht dir Violen und macht auß buntem Mohn dir einen Blumen-Kranz/ die Zeres pfleget dir ein Weizen-bund zu holen/ die frohe Winzer-schaar tuht um dich manchen Tanz/ und schenkt dir roten Wein/ der Winter windet Sträuche von dem Oliven-Laub' und schlachtt sein junges Vieh vor deinem Erd-Altar. Ich lobe die Gebräuche und stelle mich auch ein zu küssen deine Knie wiewol du keine hast. Zwar bring' ich schlechte Reime doch trozzen sie den Lentz/ Herbst/ Sommer/ Winters-Zeit. Nimstu sie gütig an: so sollen deine Bäume von Wurm und Donnerschlag und Dieben sein befreyt/ Es soll die Schlangen-Zucht auß deiner Hütten weichen kein Dorn noch Nessel-strauch verlezzen deine Brust/ ein dikk-beschattend Laub soll dir Beschirmung reichen vor aller Sonnenhizz und schaffen kühle Lust/ der Nordwind sol dich nie mit rauhem Schnee bewehen/ es soll kein Zapffen-eyß beschweren deinen Bart/ du sollst den Zedern gleich die feulung überstehen und halten in der Gluht auß auff Demanten-Art. Hamburg den 20. Augustm. 1657. Filidor.