10. Laß die Verstorbenen ruhen 1. Stirb Filidor/ Warum wilstu nicht willig sterben? der Musen Chor verspricht dir deines Nahmens Erben/ ob Florilis schon meinet/ daß niemand um dich weinet. 2. Zwar Florilis wird wegen deines Todes lachen/ Sie wird gewiß sich lustig bey dem Sarge machen/ und auff dem Grabe singen mit jauchzen und mit springen. 3. Wird iemand denn nach deinem Hinfall dein erwehnen/ wie/ wo und wenn: so wird sie in der Grufft dich höhnen/ die abgefaulten Knochen wird sie auch selbst bepochen. 4. Doch denke nicht/ daß ich es dir wil/ Stolze/ schenken: ein bleich Gesicht/ das meinem gleichet/ soll dich kränken: mein Geist soll um dich stehen/ und mit zu Bette gehen. 5. Ein schweerer Traum soll dich offt auß dem Schlaff' erwekken/ du glaubest kaum wie ich alsdenn dich werd' erschrekken. mit werffen und mit poltern wil ich dein Leben foltern. 6. Wird man auff dir des Morgens blaue Flekken sehen/ sprich: daß von mir zur Rache dieses sey geschehen. wirstu einmal denn kranken plag' ich dich mit Gedanken. 7. Drum besser dich dieweil es Zeit ist sich zu bessern. Veriagstu mich zu Acherontis Nebelwässern: so hilfft alsdenn kein klagen/ wenn dich mein Geist wird plagen. Des Zweiten Zehens Ende.