Der Adler 1803. Ode. Im Schwung der Sphären tönte die Harmonie Des Götterhimmels; Venus Urania, Ihr Sternenkranz, ihr Auge strahlend, Führte der Grazien Chor und Musen. Die Chöre schollen, hohe Begeisterung Ergriff die Götter, so wie die Thürmungen Des Urmeers, eh' Gestad' es zähmten, Wogte der donnernde Feier-Hymnus. Die Donner schwiegen; Lispel entsäuselten Apollons Leyer, athmeten süßerer Gefühle Zauber, sanft, wie Amors Liebesgeflüster in Psyches Locken. Kronions Adler, wählend zum Ruhethron Des Gottes Zepter, trank die Entzückungen Des Wonnerausches; schmolz dahin, die Sinne gelöset, in Seherträumen. Die Götter sahn's, wie König der Fittige! In heil'gem Schauer wallte dein kräuselndes Gefieder, inwärts sich die Flamme Wandte des Auges, die Schwingen sanken. Sein Nachbarvogel, war es Athenia's, War's Juno's Günstling? wähnt in Erschlaffung ihn Betäubt, und flattert hin, und weckt aus Seiner Entzückung den Strahlentrunknen. Hinab, unwillig, senkt er die Blicke, dehnt Die Flügel, schwebt in engeren Kreisen nah' Und näher; seinen Flug, ihr Schöpfungs- Werde, bejauchzeten Pfau und Uhu.