Der 18. October 1814 1814. Ode. Purpur strahlet und Gold, wo der Erwachende Scheucht die Dämmerung, schwebt trunken in Wonn' empor; Heil dir, du mit dem Sieger- Kranze, herbstlicher Göttersohn! Jahrstag Leipzigs, begrüßt sei du mit Musensang, Dein harrt Jubel und Fest! Schüttle die duftende Locke, daß dich empfang' im Thaugeschmeide die Schimmerflur! Flammend glühte – wie Sie, die sich dem Meer entschwingt, Die mit Rosen bekränzt junge, gekräuselte Wellen – so in des Schwertes Purpurtriefendem Siegesschmuck Glühte flammend die Schlacht! Segnend wie Sonnenlicht Warst du, bleibst du; doch ha! warst ein vertilgendes Sturmgewitter: zertrümmert Liegt in Scherben der Thon-Koloß. Pfade bahnetest du hin zu dem Drachennest Unserm Heer, das, Triumph! treibend die fliehenden Horden, pflückend des Lorbeers Saat, von Siegen zu Siegen flog. Schonung waltete da – jenes erwärmeten Busen-Gastes gedenkt! – winkte das Schwert zurück, Das schon streckt' in die Wagschaal Blücher: »Weh den Besiegeten!« Wo, Heroen des Schwarms, war't ihr, vergoldete Spießgesellen? Ihr fielt, wie vom gerüttelten Dornstrauch regnen die Käfer, So vom schwindenden Götzen ab. Fodr' in tobender Wuth nun die zerstäubeten Legionen zurück, gegen des Inselchens Felsen schmetternd die Kronen- Scheitel, Elba's Augustulus!