Lied 1810. Holdes Knäblein in der Krippe, Lächelnd nimm zum Weihnachtsgruß Ihn, den bietet meine Lippe Deiner Hülle Saum, den Kuß. Wort des Anfangs, dessen Werde, Gottheitsfülle wohnt in Dir, Sonne, Sterne, Mond und Erde Schuf, und Leben gab auch mir! Bethlems angefüllte Hütte Ließ im Stalle Raum Dir nur, Selbst des Neugebornen Tritte Wallten schon auf Kreuzes-Spur. Der des Aufgangs Fackel zündet, Spangt Orions Flammenschwert, Darbt in Noth und Kummer, findet Ihn zu wärmen keinen Heerd! Scholl alsbald nicht Juda's Meistern Wunderkund' in's Forscherohr, Strahlte Glanz von Heroldsgeistern Ihnen nicht und Levi's Chor? Unschuld! Einfalt! Hirten waren Ersterkohrne – – – Auf sich schloß Gottes Himmel, Engelschaaren Schwebten, Licht sich rings ergoß. Eines Stimme, furchtbezwingend, Deutet auf das Knäblein, bald Aller Hymnus Ihn lobsingend, Um die Staunenden erschallt. »Preis Gott in der Höh', hienieden,« Heilverkündend tönt's ihr Mund, »Große Freud' und Gottes Frieden, Adams Stamm der Gnade Bund.« Wer sind, die aus weiter Ferne Ihm mit Opfergaben nah'n, Die, geführt von Seinem Sterne, Wall'n die hochgeweihte Bahn? Wahrer Weisheit Jünger schauen Schmachtend himmelwärts nach Licht, Glaubensvoll und ihr Vertrauen Täuscht Er, der's erweckte, nicht. Herr, wir schaun Dich nicht! doch selig Sind die glauben und nicht sehn, Die, Dir allvertrauend, fröhlich Hellerm Schaun entgegen gehn!