33. Tells Geburts-Ort Juli 1775. Sieh diese heilige Kapell! Hier ward geboren Wilhelm Tell! Hier, wo der Altar Gottes steht, Stand seiner Eltern Ehebett! Mit Mutter-Freuden freute sich Die liebe Mutter inniglich, Gedachte nicht an ihren Schmerz, Und hielt den Knaben an ihr Herz; Die sprach zu Gott: Er sei dein Knecht, Sei stark und mutig und gerecht! Gott aber dacht': ich thue mehr Durch ihn als durch ein ganzes Heer. Er gab dem Knaben warmes Blut, Des Rosses Kraft, des Adlers Mut, Im Felsen-Nacken freien Sinn, Des Falken Aug' und Feuer drin! Dem Worte sein und der Natur Vertraute Gott das Knäblein nur, Wo sich der Felsenstrom ergeußt, Erhub sich früh sein Helden-Geist. Er wußte nicht, daß seine Hand, Durch Gott gestärkt, sein Vaterland Erretten würde von der Schmach Der Knechtschaft, deren Joch er brach. Das Ruder und die Gemsenjagd Hat seine Glieder stark gemacht! Er scherzte früh mit der Gefahr, Und wußte nicht, wie groß er war!