65. Lied 1779. Ich ging im Mondenschimmer Mit Lyda Hand in Hand; Ach ich vergesse nimmer, Was da mein Herz empfand! Bald schien die Nacht mir lauer, Als ich vorher sie fand, Bald eilten kalte Schauer Aus mir in ihre Hand. Auf ihren Augen schwebte Des Mondes Silberschein, Auf ihren Lippen bebte Sein sanfter Strahl so rein. Der Liebe Thränen bebten Aus meinem Aug' hervor, Und leise Seufzer schwebten Hinauf zu Lydas Ohr. Sie schwieg, doch eine Thräne Bebt' ihr im Auge hell, Der Mond schwamm auf der Thräne, Wie auf dem Wiesenquell. Ich schwieg, und sah die Thräne; Sie meint', ich säh' sie nicht; Der Mond schwamm mit der Thräne Hinab in ihr Gesicht. Nun schwanden Mond und Erde Vor meinem Angesicht, Nur Lyda blieb – ich werde So selig wieder nicht!