Letzte Einkehr Noch wandert er; doch hinter ihm Schon liegen längst die blauen Berge; Kurz ist der Weg, der noch zu gehn, Und tief am Ufer harrt der Ferge. Doch blinket schon das Abendrot Und glühet durch das Laub der Buchen; So muß er denn auch heute noch Wie sonst am Wege Herberg suchen. Die liegt in grünen Ranken ganz Und ganz von Abendschein umglommen; Am Tore steht ein blondes Kind Und lacht ihn an und sagt Willkommen. Seitab am Ofen ist der Platz; Schon kommt der Wirt mit blankem Kruge. Das ist ein Wein! – So trank er ihn Vor Jahren einst in vollem Zuge. Und endlich schaut der Mond herein Von draußen durch die dunkeln Zweige; Es wird so still; der alte Mann Schlürft träumerisch die letzte Neige. Und bei des bleichen Sternes Schein Gedenkt er ferner Sommertage, Nur halb ein lauschend Ohr geneigt, Ob jemand klopf' und nach ihm frage.