Ein wildes Lied Viel Sänger singen weit und breit, Sie singen in Zorn und Harm, Sie wollen wecken die träge Zeit Aus des Schlummers bleiernem Arm. Im Schlummer sterben die Völker hin, Am Banner schläft der Soldat, Am Busen der Zeit, der Schläferin, Da schlummert die große Tat. Die Freiheit schlummert im harten Schoß Friedseliger Tyrannei, Nur der Krämer, er sucht noch ruhelos Sein goldenes Straußenei. Viel Lerchen schwirren im Sonnenlicht, Indes die Gebirge ruhn, Sie stören den Schlaf der Lawine nicht, Der Donner, er wird es tun. Und können die Sänger mit Wort und Klang Nicht erschließen das Aug' der Zeit: So wollt' ich, es bräche den Schlummerzwang Ein großer, grimmer Streit; So wollt' ich, es stürzte Geschlecht auf Geschlecht Und donnerte Stamm auf Stamm, So wollt' ich, es sprengte das Mordgefecht Der Erde vermorschten Damm. Komm, Schlachtengebrüll, du Donnerwort, Mit Wundengeklaff und Tod, Mit Völkergroll und Völkermord Und Völkermorgenrot! Komm, Klingenwechsel und Schwerterblitz, Komm, rasselnder Reitersturm, Vor deinem Atem, du Mordgeschütz, Zerfahre Mauer und Turm! Und bricht entzwei die alte Welt, Vom Stoß zusammengedrückt: Viel besser, daß sie in Trümmer fällt, Als daß sie schlafend erstickt.