Feierlicher Protest Ihr schwatzt mir viel von Lebenszwecken, Von Lebensziel und Ruhetag, Und quält Euch mühsam auszuhecken, Was wohl aus mir noch werden mag. Des stillen Glückes Seligkeiten Erzählt Ihr alle groß und breit, Ihr sucht mich in den Pfad zu leiten Philisterhafter Häuslichkeit. Da soll ich von den Lenzgewittern Der frischen Jugend endlich ruhn, Ein Weib mir nehmen, Kinder füttern Und still und fromm und häuslich tun. Da soll ich Flachs und Wolle schlichten Und Garben zählen nach dem Schock, Soll Gänse mästen, Hengste züchten Und Ochs und Schaf und Ziegenbock. Indes die Sinne wild und waglich Zum Ungewöhnlichen mich ziehn, Soll ich im Schlafrock träg', behaglich Beim Kaffee sehn mein Pfeifchen glühn. Ich aber sag' Euch: eher fesseln Könnt Ihr im Sturz den Wasserfall, Eh' Ihr's vermögt, mich einzukesseln In Euren engen Gänsestall. Ich aber sag' Euch: eher wandeln Könnt Ihr zur Gans den Falken um, Eh' Ihr's vermögt, mir einzuhandeln Eu'r häusliches Elysium. Ich mag einmal darauf nicht eingehn, Auf Euren schalen Alltagsspaß, Will kecklich durch die Welt allein gehn Mit meiner Lieb' und meinem Haß. So hört denn auf mir vorzuleiern, Daß einst der freud'ge Drang vergeht, Der Drang nach Tat und Abenteuern, Der wild durch meine Pulse weht. Und müßt' er endlich doch erschlaffen, So sprecht davon mir heut noch nicht, Indes im trotzigen Erraffen Ein jeder Herzschlag anders spricht. Indes ums Haupt sich, Kraft verkündend, Die braune Jugendlocke schmiegt, Indes das Aug' noch hell und zündend, Der Geist noch frisch und unbesiegt. Indes die Faust noch stahleskräftig Sich preßt an Feder oder Schwert; Indes das Blut noch wild geschäftig Vom Herzen nach der Zunge fährt. Sprecht mir davon, wenn matt und schwächlich Mir Herz und Hand und Zunge ward: Dann will ich leben fein gemächlich Nach Eurer saubern Lebensart. Laßt vorderhand mich ungeschoren, Philister bleibt vom Kopf zum Fuß, Und weil ich nicht dazu geboren, So will ich's sein erst, wenn ich muß.