Aus Liebesleid Die innre Glut macht zeitig alt, Meine Stirne wird schon faltig; Du aber göttliche Gestalt Bist ewig lichtgestaltig. Daß ich Dir nie gefallen mag, Mein Herz beginnt's zu ahnen, Was soll der süße Rosenhag Auf rauchenden Vulkanen? Es macht Dich scheu die düstre Kraft, Die meinem Aug' entfunkelt, Wenn mir das Deine märchenhaft Aus schattigen Wimpern dunkelt. Es macht Dich scheu der wilde Strom, Den meine Lippe flutet, Wenn jedes innerste Atom Verborgen zuckt und blutet. Recht hast Du! ich verdiene nicht Dein keusches Bild zu hegen; In meinem Feuer ist kein Licht, In meiner Kraft kein Segen. Ein wilder Wandrer ist mein Herz, Den niemand liebt und achtet, Bis er allein mit seinem Schmerz In Finsternis verschmachtet. Und dennoch! hättest Du gewollt! O reizendes Erinnern. Mir wäre dann so wild gerollt Der Strom in meinem Innern, Sein Ufer wäre ein Smaragd Und seine Flut kristallen, Er ließe Lieder stolz beflaggt Nach ewigen Meeren wallen. Dahin, dahin! es ist vorbei! Ich soll nicht mehr genesen Und jede edle Schwärmerei Ist knabenhaft gewesen. Doch wenn dies Herz in Asche stiebt Mit seinem letzten Liede, So denk': »Er hat mich sehr geliebt. Gott schenk' ihm endlich Friede!«