s. Auf einer Wiese bei Tossens hütete einst ein Knabe die Schafe. Es war kalt, und zitternd vor Frost und zugleich hungrig setzte sich der Knabe hinter einen kleinen Hügel und weinte und suchte sich die Hände durch Hineinhauchen zu erwärmen. Da stand plötzlich ein kleines Männchen vor ihm und fragte, was ihm fehle. Der Knabe antwortete, ihn friere und hungere. Da nahm ihn das Männchen bei der Hand und ging mit ihm in den Hügel, der sich vor ihnen auftat. Drinnen war es warm, denn ein großes Feuer flackerte lustig auf dem Herde, und über dem Feuer hing ein Topf mit leckerem Reisbrei. Das Männchen füllte eine Schale mit Brei und gab sie dem Knaben: »Nun iß und wärme dich!« Der Knabe fuhr hastig mit dem Löffel in den Brei und brachte ihn zum Munde, aber der Brei war so heiß, daß er ihm den Mund verbrannte. Der Knabe fing daher an, eifrig auf den Brei zu blasen, damit er sich abkühle. Verwundert sah das Männchen ihm zu und fragte endlich, was das zu bedeuten habe. Der Knabe antwortete: »Der Brei ist zu heiß.« Da schalt der Zwerg und sagte: »Kann mans doch den Menschen nie recht machen; draußen wars kalt und du klagtest, und jetzt bist du mit der Wärme nicht zufrieden: Geh nur wieder hin und friere!« Und damit fand sich der Knabe wieder auf der Wiese, kalt und hungrig wie zuvor.