15. Eine Zwillingsähre am Roggen ist glückbedeutend. Wenn ein Schoof Stroh von der Hille fällt (Saterland) oder aus der Bodenluke (Balkenhol) auf die Tenne (Lindern), muß bald jemand im Hause sterben (weil der Tote zuerst auf Stroh gebettet wird). Wenn auf dem Wege, den man morgens zuerst betritt, ein paar Strohhalme in Kreuzesform liegen, so bedeutet dies Unglück, namentlich einen Todesfall in naher Verwandtschaft. Doch heißt es auch (Jever), Stroh auf dem Fußboden bedeute Besuch. – In Löningen sagt man, zwei kreuzweise übereinander liegende Strohhalme auf einem rein gekehrten Hausflur kündigen einen Todesfall an. – In Löningen wird auf den Dörfern der Pfahlt (Düngerstätte vor der Einfahrtstüre) bei Beerdigungen mit Stroh belegt, damit die Leute die Füße trocken halten oder um den Dung den Augen der Leidtragenden zu verbergen, bei Hochzeiten dagegen mit weißem Sand bedeckt. Wird bei einer Hochzeit arglos statt des Sandes Stroh gestreut, so deutet dies Unglück in der Ehe an. – Ein vierblättriges Kleeblatt, ungesucht gefunden, bedeutet Glück. Ein fünfblättriges Unglück (Oldenbg.). – Wenn man auf Blumen riecht, die auf einem Grabe gepflückt sind, so verliert man den Geruchsinn.