r. Ein Kahnschiffer, dessen Kahn auf der Weser bei Elsfleth vor Anker lag, erlaubte seinem Knechte abends zu Balle zu gehen. Nach der Weise der Knechte stand derselbe, wenn er nicht gerade tanzte, hinter den Mädchen an den Wänden herum. Hier belauschte er nun unbemerkt die Unterhaltung dreier Damen, welche vor ihm saßen. Die eine schlug vor, ob sie nicht mal eben zur Abwechselung nach Amsterdam fahren und sich einen warmen Bollen (Weißbrod) holen wollten. Die andern stimmten zu und sie kamen überein, daß sie mit dem Kahne, der auf der Weser liege – und worauf eben der Lauscher diente – die Reise machen wollten. Kaum hatte der Knecht dies gehört, so eilte er schnell zu seinem Kahne und legte sich in die Koje. Bald kommen auch die Damen an Bord, lichten den Anker, und fort gehts im Fluge die Weser hinunter. Dann fängt der Kahn an zu stampfen, denn er ist schon in See, und gleich darauf wird an Ort und Stelle angelegt. Die Damen begeben sich gemächlich an Land und in die Stadt, um ihren Einkauf zu machen. Der Knecht tut ein Gleiches und ist auch glücklich schon wieder in der Koje, als die Hexen zurückkommen. Die Rückreise war wie die Hinreise, und sie waren so schnell wieder da, daß ihre Abwesenheit kaum wahr genommen war. Als nun die Damen im Ballsaal ihren Bollen verspeiseten, tat er dasselbe und stellte sich so, daß jene ihn dabei bemerken mußten. Sie erschraken, riefen ihn allein und gaben ihm zu verstehen, wenn er nicht reinen Mund halte, so könne er darauf rechnen, daß er es mit den verkehrten zu tun habe.