27. Inniges Sehnen nach der Stille des Geistes Mel.: Meine Seele, willst du ruhn ... 1. Stilles Gotteswesen du, Einzig meines Geistes Ruh, Ach, wann wird mein Geist auf Erden Recht in dir gestillet werden? Laß mich nicht so jämmerlich In der Unruh quälen mich! 2. O du stille Ewigkeit, Süßes Reich der Seligkeit, Nimm mich ein in deinen Frieden, Mach mich innig abgeschieden! Ach, ich bin noch so verirrt, Sammle mich mein treuer Hirt! 3. Schau, wie ich in mancherlei Meinen Sinn so leicht zerstreu, Darum leb' ich in Beschwerden; Laß mich in dir Eines werden! Einzig, innig, du allein Mußt des Geistes Ruhe sein. 4. In der Welt und Kreatur Wird mein Geist geängstet nur. Könnt' ich allem mich verschließen, Deinen Frieden zu genießen, Los und bloß und ungestört, Jesu, ganz in dich gekehrt! 5. Schließe Herz und Sinne zu, Und was stört des Geistes Ruh, Die Vernunft und eig'nen Willen Samt Affekten wollst du stillen; Deine Liebe stille mich Unverrückt und wesentlich! 6. Du und ich in Einsamkeit Innig außer Ort und Zeit, Da ich an mich selbst nicht denke, Dich nur schau, in dich mich senke: Ach, wie ist es da so gut, Wenn man so im Herren ruht! 7. In der Unruh bleibe du Heimlich meine tiefe Ruh; Du, Herr, und dein süßer Wille Sei in allem meine Stille! Ach, ich achte keinen Schmerz, Gib mir nur ein stilles Herz!