Das Ärgernis Was ist das doch in diesen Tagen Ein Summen, Surren, Hasten, Jagen! Am Boden welch ein froh Gewühl! Ein jeder Käfer zeigt Gefühl Und muß sein Weibchen wild umfassen. Die ganze Welt ist ausgelassen, Und jedes Tier begreift sein Leben In Liebe nehmen, Liebe geben. Das ist ein Werben, Jubeln, Klagen In diesen schönen Frühlingstagen! Ein Ochse steht am Wiesenrand, Und sein kastrierter Viehverstand Muß unberührt von diesem Treiben Und dieser Sinnenfreude bleiben. Er fühlt im Fressen sich gestört Von allem, was er sieht und hört. Da wird gejagt und wird getanzt Und sich ganz einfach fortgepflanzt! Das unbekümmerte Gewühl Verletzt sein tiefstes Schamgefühl. Wie kann es nur der Schöpfer sehen, Daß solche Dinge hier geschehen?! Ihm kommt es ganz abscheulich vor, Und klagend blickt sein Aug' empor. – Ja, ja! Man sieht 's dem Ochsen an: Das Rindvieh ist ultramontan.