Die Jungen Ich sah oft junge Staatsanwälte, Die zielbewußt vor Torheit fliehen, Sich üben in Gesinnungskälte, Und – vor sie lernen – schon erziehen. Sie haben früh, noch eh' sie's kennen, Den Glauben an das Volk verloren, Von dem sie vollbewußt sich trennen Mit hohem Sinn und feuchten Ohren. Die Denkungsart der Untertanen Macht sie zu harten Pessimisten. Sie folgen ihres Vorteils Fahnen Im neuen Kurs als gute Christen. Sie sprechen schon von »Ziel und Zwecken Des Staats«, von »reiflichem Ermessen«, Von Mitteln, Sünder »abzuschrecken«, Von »wohlverstand'nen Interessen«. Von »falscher Milde« hört man Worte Und von »Exempel statuieren«. Wie fährt durch eine junge Pforte Die Weisheit in die Welt spazieren! Seh' ich so einen jungen Sprecher, Halb Lausbub' und halb Staatserhalter, Gefällt mir besser ein Verbrecher, Als solchen dürren Sinns Verwalter.