Reisegedichte eines Kranken Abreise Endlich ist der Tag gekommen, Endlich ist die Stunde da, Die ich stets unmöglich glaubte, Weil der Schmerz die Kraft genommen, Weil der Wahn den Entschluß raubte, Da ich nur mein Leiden sah. Welcher heitre Sommertag! Diese Häuser, diese Gassen, Die ich nun seit vielen Wochen Täglich sah mit Zorn und Hassen, Sollen mir entschwinden, Und mein Blick die sonnbeglänzten Fluren finden. Einmal noch betracht' ich mir die alten Häuser dort, bemerke die Gestalten An den Fenstern drüben; wie ein Vorhang Fällt es zu, der liebste Freund Sitzt schon neben mir im Wagen, Abschiedsworte, – und es jagen Häuser, Gassen, Thore, schwindelnd mir vorüber. Welch Entzücken! welche Wehmuth! Bin ich's noch, der wie an Ketten Dort in trüben Mauern saß? Ja, der Schmerz ist mir gefolgt Und spannt über Feld und Wald Einen schwarzen Schleyer aus.