Ruhe Beglückt, wer vom Getümmel Der Welt sein Leben schließt, Das dorten im Gewimmel Verworren abwärts fließt. Hier sind wir all' befreundet, Mensch, Thier und Blumenreich, Von keinem angefeindet Macht uns die Liebe gleich. Die zarten Lämmer springen Vergnügt um meinen Fuß, Die Turteltauben singen Und girren Morgengruß. Der Rosenstrauch mit Grüßen Beut seine Kinder dar, Im Thale dort der süßen Violen blaue Schaar. Und wenn ich Kränze winde Ertönt und rauscht der Hain, Es duftet mir die Linde Im goldnen Mondenschein. Die Zwietracht bleibt dahinten, Und Stolz, Verfolgung, Neid, Kann nicht die Wege finden Hierher zur goldnen Zeit. Vor mir stehn holde Scherze Und trübe Sorge weicht; Allein mein innres Herze Wird darum doch nicht leicht. Weil ich die Liebe kannte Und Blick und Kuß verstand, So bin ich nun Verbannte Weit ab im fernen Land. Die Freude macht mich trübe, Dunkelt den stillen Sinn, Denn meine zarte Liebe Ist nun auf ewig hin. – Erinnre und equicke Dich an vergangner Lust, Am schwermuthsvollen Glücke, Denn sonst zerspringt die Brust. Die Morgenröthe lächelt Mir zwar noch ofte zu, Und matte Hoffnung fächelt Mich dann in schönre Ruh: Daß ich ihn wieder finde, Den ich wohl sonst gekannt, Und daß sich um uns winde Ein glückgewirktes Band. Wer weiß, durch welche Schatten Sein Fuß schon heute geht, Dann kömmt er über Matten Und alles ist verweht, Die Seufzer und die Thränen, Sie löscht das neue Glück, Und Hoffen, Fürchten, Sehnen Verschmilzt in Einen Blick.