Asyl für Obdachlose! Und stehst du einmal am Ende und hast keine Bleibe, kein Brot – dann falte zufrieden die Hände, man sorgt für deine Not. Es gibt für solche Zwecke ein Asyl – da findet der Mob ein eisernes Bett, eine Decke und einen alten blechernen Topp. Hast du dein ganzes Leben geschuftet wie ein Vieh; und gehts dir im Alter daneben, entläßt dich die Industrie –: dann heißt es noch lang nicht: Verrecke! Der Staat gibt dir sachlich und grob ein eisernes Bett, eine Decke und einen alten, blechernen Topp. Manche auf diesem Planeten leben bei Sekt und Kapaun. Ja, solln sie vielleicht dem Proleten einen Palast aufbaun –? Andre verrecken im Drecke. Du hasts noch gut – na, und ob! Du hast im Asyl eine Ecke, ein eisernes Bett, eine Decke und einen alten blechernen Topp! Wohltaten, Mensch, sind nichts als Dampf. Hol dir dein Recht im Klassenkampf –! · Theobald Tiger Arbeiter Illustrierte Zeitung, 1928, Nr. 37, S. 10.