2. Das alte, gute Recht Wo je bei altem, gutem Wein Der Württemberger zecht, Da soll der erste Trinkspruch sein: Das alte, gute Recht ! Das Recht, das unsres Fürsten Haus Als starker Pfeiler stützt Und das im Lande ein und aus Der Armut Hütten schützt. Das Recht, das uns Gesetze gibt, Die keine Willkür bricht; Das offene Gerichte liebt Und giltig Urteil spricht. Das Recht, das mäßig Steuern schreibt Und wohl zu rechnen weiß, Das an der Kasse sitzen bleibt Und kargt mit unsrem Schweiß. Das unser heil'ges Kirchengut Als Schutzpatron bewacht, Das Wissenschaft und Geistesglut Getreulich nährt und facht. Das Recht, das jedem freien Mann Die Waffen gibt zur Hand, Damit er stets verfechten kann Den Fürsten und das Land. Das Recht, das jedem offen läßt Den Zug in alle Welt, Das uns allein durch Liebe fest Am Mutterboden hält. Das Recht, des wohlverdienten Ruhm Jahrhunderte bewährt, Das jeder, wie sein Christentum, Von Herzen liebt und ehrt. Das Recht, das eine schlimme Zeit Lebendig uns begrub, Das jetzt mit neuer Regsamkeit Sich aus dem Grab erhub. Ja! wenn auch wir von hinnen sind, Besteh es fort und fort Und sei für Kind und Kindeskind Des schönsten Glückes Hort! Und wo bei altem, gutem Wein Der Württemberger zecht, Soll stets der erste Trinkspruch sein: Das alte, gute Recht !