Alexander Freiherr von Ungern-Sternberg (1806–1868) Biographie 1806 22. April: Peter Alexander Freiherr von Ungern-Sternberg wird auf Gut Noistfer bei Reval in Estland geboren. Seine Familie gehört einem alten baltischen Adelsgeschlecht an. Er wird anfangs von Privatlehrern unterrichtet. Nach dem Tod seines Vaters wächst er bei einem Onkel in Dorpat auf, wo er auch das Gymnasium besucht. 1826 In Dorpat beginnt Ungern-Sternberg, Jura, Philosophie und Literatur zu studieren. 1829 Ungern-Sternberg geht nach St. Petersburg, wo er eine Anstellung im Staatsdienst anstrebt. 1830 In St. Petersburg erhält er von Zarin Alexandra ein Stipendium für eine Ausbildung zum Maler. Um der Cholera zu entfliehen, geht er nach Dresden. Hier macht er die Bekanntschaft von Ludwig Tieck, was ihn dazu bewegt, sich verstärkt schriftstellerisch zu betätigen. 1831 Gemeinsam mit seinem Freund, Baron Otto Stackelberg reist er durch Süddeutschland. Er kommt nach Mannheim und verweilt für drei Jahre am Hof der Großherzogin Stephanie von Baden. 1832 Seine Novelle »Die Zerrissenen« wird ein großer Erfolg. Ungern-Sternberg widmet sich daraufhin ganz der Schriftstellerei. 1834 Ungern-Sternberg bereist die Schweiz, Oberitalien und Österreich und lässt sich schließlich in Weimar nieder. Die Novelle »Lessing« wird veröffentlicht. 1837 »Schiffer-Sagen«. 1838 »Fortunat. Ein Feenmärchen«. 1841 Besuch in der Heimat. Ungern-Sternberg schlägt alle Einladungen, nach Weimar zurück zu kehren, aus und zieht nach Berlin. Hier verkehrt er unter anderem mit Karl Gutzkow, Willibald Alexis, Ludwig Tieck, Fanny Lewald, und Karl August Varnhagen von Ense. 1842 Der Roman »Diane« erscheint. 1844 Veröffentlichung von »Physiologie der Gesellschaft«, einer satirischen Beobachtung des gesellschaftlichen Lebens. 1845 »Paul« (Roman). 1846–1848 »Tutu«, Ungern-Sternbergs »phantastische Episoden und poetische Excursionen« werden veröffentlicht, die auch bemerkenswerte Illustrationen von ihm enthalten. 1848 Nach der Märzrevolution engagiert sich Ungern-Sternberg lebhaft im Parteikampf für die aristokratische und legitimistische Partei und verfasst die Schriften »Die Royalisten«, »Die beiden Schützen« und »Die Kaiserwahl« Zeitweise ist er auch als Korrespondent für die »Kreuzzeitung« tätig. 1850 Der frühere russische Gesandte in Berlin und gute Bekannte Ungern-Sternbergs, Baron von Meyendorff, entsendet ihn als Berichterstatter über die Nationalversammlung nach Frankfurt sowie an das Parlament nach Erfurt. In Dresden heiratet er Luise von Waldow. Seine »Braunen Märchen« erscheinen. Diese erotischen Geschichten fügen Ungern-Sternbergs Ruf bei seinen Zeitgenossen erheblichen Schaden zu. 1851 Ungern-Sternberg begibt sich auf eine Reise nach Wien, von der er in »Ein Fasching in Wien« berichtet. 1854 Er lässt sich in Dresden nieder. Später zieht er in die Uckermark, wo ihm sein Schwager, der Kammerherr Franz von Waldow auf Dannenwalde, das Gut Gramzow zur Verfügung stellt. Hier verbringt er seinen Lebensabend. 1855–1860 »Erinnerungsblätter«. 1864 Seine Gattin Luise stirbt. 1868 24. August: Ungern-Sternberg stirbt bei einem Besuch auf Gut Dannenwalde in Mecklenburg an einem Schlaganfall.