Die Liebesgötter Cypris, meiner Phyllis gleich, Saß von Grazien umgeben. Denn ich sah ihr frölich Reich, Und um sie den Zephyr schweben. Ein geweihter Myrtenwald, Welchen hohe Schatten schwärzten, War der Göttinn Aufenthalt, Wo die Liebesgötter scherzten. Viele giengen Paar bey Paar: Andre sungen, die ich kannte, Deren Auge schalkhaft war Und voll schlauer Wollust brannte. Viele flogen rüstig aus, Mit dem Bogen in der Rechten. Viele waren nicht zu Haus: Weil sie bey Lyäen zechten. Der voll blöder Unschuld schien, Herrschet auf den Schäferauen. Feuerreich, verschwiegen, kühn Sah der Liebling junger Frauen. Doch ermüdet hingekrümmt, Schlief der Liebesgott der Ehen; Und Cythere, sehr ergrimmt, Hieß ihn auch zu Bacchus gehen. Wo der Busch am dicksten ist, Sah ich sie am liebsten schleichen; Und sie lockten oft mit List Junge Nymphen zu den Sträuchen. Viele, deren leichten Fuß Venus nicht gefesselt hätte; Flatterten von Kuß zu Kuß, Von der Blonden zur Brunette. Kleine Götter, voller List, Deren Pfeil kein Herz verfehlet, Und vom Necktar trunken ist, Ob der gleich die Thoren qvälet: Bleibt, ach! bleibt noch lange Zeit, Meine Jugend froh zu machen. Ehe Schnee mein Haupt bestreut, Wünsch ich unter euch zu lachen.