An Chloen Ich merke, wann sich Chloe zeiget, Daß nun mein Auge nicht mehr schweiget; Daß Suada nach den Lippen flieget Und glühend roth im Antlitz sieget; Daß alles sich an mir verjüngt, Wie Blumen, die der Thau durchdringt. Ich seh auf sie mit bangem Sehnen, Und kann den Blick nicht weggewöhnen: Die Anmuth, die im Auge wachet Und um die jungen Wangen lachet, Zieht meinen weggewichnen Blick Mit güldnen Banden stets zurück. Da strömt mein Blut mit schnellen Güssen; Ich brenn', ich zittre, sie zu küssen; Die Glut verstirbt in meinen Blicken Und Ungedult will mich ersticken, Indem ich immer Sehnsucht voll Sie sehn und nicht umarmen soll.