Ein Traum O Traum, der mich entzücket! Was hab ich nicht erblicket! Ich warf die müden Glieder In einem Thale nieder, Wo einen Teich, der silbern floß, Ein schattigtes Gebüsch umschloß. Da sah ich durch die Sträuche Mein Mädchen bey dem Teiche. Das hatte sich, zum Baden, Der Kleider meist entladen, Bis auf ein untreu weiß Gewand, Das keinem Lüftgen widerstand. Der freye Busen lachte, Den Jugend reizend machte. Mein Blick blieb sehnend stehen Bey diesen regen Höhen, Wo Zephyr unter Lilien blies Und sich die Wollust greifen ließ. Sie fieng nun an, o Freuden! Sich vollends auszukleiden; Doch, ach! indems geschiehet, Erwach ich und sie fliehet. O schlief ich doch von neuem ein! Nun wird sie wohl im Wasser seyn.