An Chloen Du weißst, wie lange schon Cytherens holder Sohn, O Chloe! bey mir ist Und mir mein Leid versüßt. Sang meine Muse doch So ziemlich artig noch. Oft hielt ihn schon im Lauf Ihr schmeichlend Liedgen auf. Oft lockte wohl dein Blick Liebkosend ihn zurück. Nun lockest du nicht mehr Und zürnst, wer weiß wie sehr. Drum schweigt mein Saitenspiel, Das Amorn sonst gefiel; Und Amor will entfliehn, Und nichts besänftigt ihn. Halt, wenn er mich verläßt, Du deinen Sclaven fest: Weil dirs ein leichtes ist, Und du ihm Venus bist. Bewölke nur, mein Licht! Die blauen Augen nicht. Ein holder Blick von dir Versöhnet ihn mit mir.